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LEADER braucht eine starke Stimme

Netzwerktreffen zeigt: Projekte wirken – doch wie geht es nach 2027 weiter?

Beim aktuellen LEADER-Netzwerktreffen kamen die Regionalmanager:innen und Sachbearbeiter:innen der ÄrL (Ämter für regionale Landesentwicklung) aus dem Bezirk Weser-Ems zusammen. Stattgefunden hat das Treffen in Westoverledingen im Amtsbezirk Aurich. Neben Projektbesichtigungen kamen wichtige Themen zur Zukunft der LEADER-Förderung auf den Tisch.

Zum Start des Vernetzungstreffens konnten sich die Regionalmanager:innen auf Besichtigungen von zwei spannenden Projekten aus der gastgebenden Region freuen. Zum einen wurde der außerschulische Lernort am Abfallwirtschaftsbetrieb Leer besucht. An mehreren neugeschaffenen naturnahen Standorten auf dem Gelände wird hier über Abfall, Recycling, Nachhaltigkeit und die Arbeit eines Abfallwirtschaftsbetriebs aufgeklärt. Im Anschluss besichtigte die Gruppe das Orff-Zentrum an der Grundschule in Steenfelde. Der Anbau an die bestehende Sporthalle beherbergt ein Pädagogik- und Musikzentrum für die Schule, welches mit einer Vielzahl an Orff-Instrumenten ausgestattet ist. Eine mobile Wand ermöglicht Vorführungen vor größerem Publikum. Ein Orff-Musikraum ist kein klassischer Musikunterrichtsraum, sondern ein pädagogischer Erlebnisraum, in dem Kinder über Rhythmus, Klang, Sprache und Bewegung an die Musik herangeführt werden. Beide Projekte wurden jeweils mit rund 150.000 € gefördert.

Nach den Projektbesichtigungen kamen die Regionalmanager:innen und Mitarbeitende der ÄrL im Rathaussaal in Ihrhove zusammen, um sich über aktuelle Neuigkeiten zum LEADER-Programm auszutauschen. Dabei ging es unter anderem um die Zukunft des digitalen Antragsmanagements in Niedersachen. Zudem erhielten die Regionalmanagements wichtige Informationen zum Umgang mit der Meilensteinregelung durch Antje Schlüter vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium. Kurz: Wie werden die Mittel verteilt, die in bestimmten Regionen frei werden, weil sie das Meilensteinziel nicht erreichen.

Zukunft der LEADER-Förderung ungewiss

Wichtigstes Thema des Tages war für alle die Zukunft der LEADER-Förderung nach Ablauf der aktuellen Förderperiode. Uwe-Heinz Bendig vom ArL berichtete zum aktuellen Stand für die Förderperiode ab 2028. Entschieden wird darüber auf europäischer Ebene, erste Verhandlungsrunden finden zurzeit statt. Die Zukunft von LEADER, wie es bisher existiert, ist demnach ungewiss. Aktuelle Dokumente zeigen einen starken Fokus auf Landwirtschaft statt ländlicher Entwicklung. Der partizipative Ansatz, der jedem die Antragstellung ermöglicht, scheint in Gefahr. LEADER könnte in den Konkurrenzkampf mit anderen Bereichen gehen müssen. Entschieden ist das bisher aber nicht. Für die LEADER-Regionen und den ländlichen Raum gilt es jetzt, die Vorteile des seit Jahrzehnten erfolgreichen LEADER-Programms sichtbar zu machen und damit hoffentlich die Entscheidung über die Zukunft von LEADER positiv zu beeinflussen.

Teilgenommen haben von links nach rechts: Christina Götz (LEADER-Regionalmanagement), Karsten Perkuhn (LEADER-Regionalmanagement), Silke Kuhlemann (LEADER-Regionalmanagement), Christian Buß (Sachbearbeiter ArL Osnabrück), Caroline Mödden (Sachbearbeiterin ArL Osnabrück), Nils Schnieders (LEADER-Regionalmanagement), Ilsabee Rademacher (Sachbearbeiterin ArL Osnabrück), Uwe-Heinz Bendig (Dezernatsleiter ArL Weser-Ems Dezernat 3).

Das nächste, einmal jährlich stattfindende, Treffen wird 2026 im Amtsbezirk Osnabrück organisiert.